Eine ältere Frau wird von einer jüngeren beim Spazierengehen gestützt
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Sozialverband VdK Bayern fordert gerechteres Bayern

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Sozialverband VdK Bayern fordert gerechteres Bayern

Im Freistaat ist jede vierte Frau von Armut bedroht, so der Sozialverband VdK. Generell schneide Bayern bei der Armutsgefährdung im bundesweiten Vergleich schlecht ab. Der Verband fordert nun mehr Engagement seitens der Politik.

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Gerade ältere Menschen sind nach VdK Angaben besonders stark von Armut betroffen. Fast 22 Prozent der über 65-jährigen seien im vergangenen Jahr von Armut bedroht oder betroffen gewesen, sagte die Präsidentin des VdK Bayern, Verena Bentele, bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in München. Eine im Bundesdurchschnitt rekordverdächtige Zahl. Die in Bayern aber gerne schöngerechnet werde, kritisiert Bentele.

Bayern habe "die höchste Armutsgefährdungsquote aller Bundesländer" und auch die "höchste Armutsgefährdungsquote von Frauen im Bundesvergleich". Statt Armut wirksam zu bekämpfen, zeige die bayerische Staatsregierung gegenüber armen Menschen Zeichen "der Herablassung und des Misstrauens und weniger der Hilfsbereitschaft". Wer Bürgergeld beziehe, erlebe in Bayern stärker als anderswo "ein grundsätzliches Misstrauen".

VdK Forderungen: Tariftreuegesetz und 14 Euro Mindestlohn

Verena Bentele, die neben ihrem Amt als Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland auch Landesvorsitzende des VdK Bayern ist, fordert von der bayerischen Staatsregierung deutlich mehr Raum für soziale Themen. So sei es etwa unverständlich, dass sich Bayern noch immer gegen ein "Tariftreuegesetz" sperre. Tarifliche Bezahlung sei die stärkste Garantie für guten Lohn und damit eine Prävention gegen Altersarmut. Auch der Mindestlohn müsse steigen. Für einen besseren Lebensstandard und eine Rente oberhalb des Existenzminimums fordert der VdK für die Beschäftigten 14 Euro pro Stunde.

Steigende Mitgliederzahlen

Der VdK Bayern ist beliebt. So beliebt, dass er in diesem Jahr sein 800.000stes Mitglied aufnehmen konnte. Mittlerweile sollen es sogar schon 808.000 sein. Und die Kurve der Aufnahmen zeigt weiter steil nach oben.

Der VdK gewinne vor allem auch wegen seiner Rechtsabteilung immer mehr Zustimmung. Und die Anlässe zu streiten, ob um Rentenbezüge, Krankengeld oder andere Leistungen, würden eher zunehmen. Weil Sozialversicherungsträger immer restriktiver seien, was die Genehmigung oder Gewährung von Sozialleistungen betrifft. In vielen Fällen lege der VdK Widerspruch ein und übernehme die rechtliche Vertretung, so der Landesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Bayern, Michael Pausder. In einigen Bereichen wie dem Schwerbehinderten- und Pflegeversicherungsrecht sei der VdK in rund 50 Prozent der Verfahren erfolgreich.

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