In Isperich in Bulgarien schaufelt ein Mann Schnee von der Straße.
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In mehreren Balkanländern hat heftiger Schneefall in Verbindung mit starkem Wind am Wochenende zu Verwüstungen geführt – vier Menschen starben.

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Schneechaos auf dem Balkan: Vier Tote und viele Verletzte

Im Südosten Europas hat der Winter mit voller Wucht zugeschlagen: In Bulgarien waren am Sonntag rund 1.000 Ortschaften ohne Strom. In Rumänien mussten die Schwarzmeerhäfen ihren Betrieb einstellen. Insgesamt wurden bislang vier Todesfälle gemeldet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Während sich hier in Bayern viele Menschen über den ersten Schnee freuten, wurde der Winter in Teilen Südosteuropas regelrecht zur Gefahr für Leib und Leben: Eisige Temperaturen, heftiger Schneefall und starke Winde kosteten bislang vier Menschen das Leben. Vielerorts ist die Energieversorgung zusammengebrochen. Mehrere Fernstraßen mussten gesperrt werden.

Schneesturm über Bulgarien: Drei Menschen sterben

In Bulgarien war vor allem der Nordosten von für November ungewöhnlich intensiven Schneefällen und Verwehungen betroffen. Am Wochenende mussten die Menschen in mehr als 1.000 Orten ohne Strom auskommen, wie Ministerpräsident Nikolaj Denkow mitteilte. Auch in der Hauptstadt Sofia wurde die Stromversorgung in den südlichen Stadtteilen wegen beschädigter Leitungen unterbrochen, wie bulgarische Medien berichteten. Vier Regionen riefen den Notstand aus.

Im mittelbulgarischen Kasanlak erfror ein obdachloser Mann bei eisiger Kälte. Er wurde leblos bei Mülltonnen im gefunden, meldete der Fernsehsender Nova. Wegen des vielen Schnee waren zudem zahlreiche Landstraßen unbefahrbar. Abgebrochene Äste blockierten vielerorts die Fahrbahnen. Zwei Menschen wurden bei Verkehrsunfällen getötet, 36 weitere wurden durch das stürmische Wetter verletzt.

Straßen gesperrt, Flüge fallen aus

Personenzüge aus der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna nach Sofia blieben wegen beschädigten Stromleitungen stehen. Wichtige Pässe im Balkangebirge wurden für den Verkehr vorübergehend komplett geschlossen. Am Flughafen Warna fielen mehrere internationale Flüge aus. Am Flughafen Sofia starteten die Maschinen mit Verspätung.

Auch in Rumänien sorgte der Wintereinbruch für Chaos. In den östlichen Bezirken Constanta, Tulcea, Galati und Braila galt die Wetterwarnstufe Rot. Dort wurden nach Angaben der Nationalen Meteorologischen Behörde Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde erwartet. Energieminister Sebastian Burduja sagte der Nachrichtenagentur AP, in mehr als 400 Ortschaften sei inmitten des Winterwetters der Strom ausgefallen. Hunderttausende sind laut rumänischen Medien davon betroffen. Reparaturtrupps seien unterwegs.

Auch rumänische Schwarzmeer-Häfen stellten Betrieb ein

Die Autobahnumfahrung bei der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanta blieb zeitweise gesperrt, ebenso wie die Donaubrücke bei Braila. Der Hafen Constanta und alle anderen Häfen am rumänischen Schwarzen Meer stellten den Betrieb ein. Über Rumänien und seine Schwarzmeer-Häfen wird ein Teil der ukrainischen Getreide-Exporte abgewickelt, nachdem das russische Militär den regulären Seeweg über das Schwarze Meer mit Gewaltdrohungen blockiert.

Ein 40-Jähriger kam laut Polizei in Moldau wetterbedingt mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Er kam ums Leben. Die Polizei forderte bei Telegram dazu auf, auf nicht dringend notwendige Fahrten zu verzichten.

Mit Informationen von dpa und AFP.

Im Video: Der Balkan und Teile Osteuropas erleben gerade heftige Winterstürme

Ein umgestürzter Baum liegt auf einem schneebedeckten Auto.
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Der Balkan und Teile von Osteuropa erleben gerade heftige Winterstürme.

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